13 Billionen US$ bis 2030 möglich

Großes Wertpotenzial für
das Internet der Dinge

Laut einer McKinsey-Studie liegt das größte Potenzial des Internet of Things in Fabriken – allerdings werde dieses kaum ausgeschöpft, so die Studienautoren. 65 Prozent des Werts wird in B2B-Umgebungen geschaffen, doch kundennahe Anwendungen wie Smart Home verzeichnen deutliche Wachstumsraten.

(Bild: ©everythingpossible/stock.adobe.com)

Das Internet der Dinge könnte einen globalen wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu 13 Billionen US$ im Jahr 2030 schaffen, so eine Untersuchung der Managementberatung McKinsey. Den größten Einfluss hat IoT dabei Fabrikumgebungen mit einem prognostizierten Wertpotenzial von bis zu 3,3 Billionen US$ sowie in der Gesundheit. Für die Studie wurden insgesamt 99 Anwendungsfelder für das Internet der Dinge untersucht. Das wirtschaftliche Wertpotenzial des IoT konzentriert sich dabei verstärkt auf physische Bereiche und Anwendungsfelder. Zu den Top 5 gehören Fabriken, Gesundheit, Arbeitsplätze, Städte und außerstädtische Umgebungen wie etwa Fahrzeugnavigation, Containertransport oder Paketzustellung. Diese fünf wichtigsten der 99 untersuchten Bereiche machen etwa 52 Prozent des potenziellen wirtschaftlichen Werts des IoT im Jahr 2020 aus.

Mit Blick auf 2030 sinkt der Anteil derselben fünf Kombinationen auf etwa 40 bis 48 Prozent des potenziellen wirtschaftlichen Werts, da mehr Anwendungsfälle an Zugkraft gewinnen würden, so die Studienautoren. “Das Internet der Dinge ist zu einer Mainstream-Anwendung geworden und für viele Menschen im Alltag erfahrbar”, sagt Niko Mohr, Partner im Düsseldorfer Büro von McKinsey. “Fitnessarmbänder und intelligente Haussteuerung sind jedoch nur eine Seite der Medaille – die größten Potenziale für das Internet der Dinge liegen auf Unternehmensseite. Dazu gehört beispielsweise die intelligente Fabriksteuerung.” So werden 65 Prozent des Mehrwerts in diesen Bereichen geschaffen, 35 Prozent in kundennäheren Anwendungen. “Allerdings wächst gerade der Konsumentenbereich deutlich”, sagt Mohr. Ein weiteres Studienergebnis: 55 Prozent des Mehrwerts wird in entwickelten Ländern geschaffen, darüber hinaus allein 26 Prozent in China.

Mehr möglich

“Die Studienergebnisse zeigen allerdings auch, dass die Nutzung des Internets der Dinge vor allem in Fabrikumgebungen noch hinter ihrem Potenzial zurückbleibt”, sagt Bodo Koerber, Partner im Düsseldorfer Büro von McKinsey. “Zwar ist die Technologie vorhanden und ausgereift; allerdings kommen viele Unternehmen wegen Organisationsproblemen, Cyber-Risiken sowie heterogenen Technologie- und Applikationslandschaften nicht über Pilotphasen hinaus.” Insbesondere die fehlende Interoperabilität, d.h. die Fähigkeit einer möglichst nahtlosen Zusammenarbeit, zwischen verschiedenen, herstellerspezifischen Systemen hindere weiteres Wachstum, so die Studienautoren. Häufig seien technologische Ansätze fragmentiert wie isoliert, was eine übergreifende fehlerfreie Kommunikation verhindert. Sollen IoT-Technologien ihr Potenzial ausschöpfen, müsste die Frage der Interoperatibilität geklärt werden, so die Autoren. Standards, Plattform Integration und Konnektivität – wie wir sie mittlerweile etwa in den großen Cloud-Systemen sehen – können helfen, die kommunikative Brücken zwischen den Systemen zu bauen.”

 

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