Projekt David am IPI gestartet

Anschluss an die Industrie 4.0

Durch Industrie 4.0 entstehen Datenräume für unterschiedlichste industrielle Anwendungen. Damit die heterogenen Prozesse und Systeme effizient ineinandergreifen, werden Standards für Datencontainer benötigt. Das Verbundprojekt David, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über drei Jahre mit rund 290.000€ gefördert wird, forscht daher an einem gemeinsamen Datenraum.

Stilisiertes Konzept einer vernetzten Fabrik mit unterschiedlichen Maschinen ohne Menschen

(Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)

Unternehmen im Kontext Industrie 4.0 benötigen ein gemeinsames, offenes Datenökosystem, in dem alle Beteiligten der Wertschöpfungsketten sicher, souverän und interoperabel Produkt- und Produktionsdaten teilen können. Nur so kann optimal produziert und Lieferketten können resilienter werden. Diese globale Initiative zum Aufbau industrieller Datenökosysteme treibt das BMWK unter dem Förderkonzept Manufacturing-X voran. David ist ein Querschnittsprojekt dieser Initiative, das das digitale Zusammenspiel auf Basis einer Verwaltungsschale sicherstellt.

Diese sogenannte Asset Administration Shell (AAS) kann als Datencontainer-Standard eingesetzt werden und soll zum Aufbau offener Datenökosysteme in der Industrie beitragen. Die AAS besteht aus einer Reihe von Teilmodellen, die alle Daten und Funktionalitäten eines bestimmten Assets beschreiben wie Eigenschaften, Zustände, Parameter, Messdaten und Fähigkeiten. Ein Asset ist ein Gegenstand, der in die Informationswelt der Industrie 4.0 integriert werden soll. Die AAS ermöglicht dabei die Nutzung verschiedener Kommunikationskanäle sowie Anwendungen und verbindet Gegenstände mit der vernetzten, digitalen und dezentralen Welt. Dadurch werden branchenübergreifende Anwendungsfälle möglich. Im Projekt David entwickeln die Beteiligten zudem einen KMU-Adapter mit leicht umsetzbaren Nutzer-Schnittstellen, um Unternehmen für den Datenraum Industrie 4.0 anschlussfähig zu machen. Dies senke die Einstiegshürden und ermögliche es, Daten entlang von Lieferketten zu teilen, so die Beteiligten. Das Institut für Produktion und Informatik (IPI) der Hochschule Kempten übernimmt im Forschungsverbund die projektübergreifende Koordination zur Standardisierung der AAS-Teilmodelle für die Kopa35c- und m-X-geförderten Projekte. “Unser Schwerpunkt liegt darauf, eine standardisierte, projektübergreifende Gesamtarchitektur zu schaffen, um die Datenräume und Verwaltungsschalen optimal nutzen zu können”, erläutert Projektleiter Professor Bernd Lüdemann-Ravit. Dies umfasst die Definition einer Gesamtarchitektur der Teilmodelle mit dem Ziel, eine nahtlose Integration und effektive Koordination der Architekturteams der m-X-Projekte zu erreichen.

Zum Forschungskonsortium gehören, neben dem IPI auch der Ifak, die Industrial Digital Twin Association, die Hochschule Karlsruhe – University of Applied Sciences, das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE und die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung an.

 

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