Nur wenige überwachen Produktion in Echtzeit

Umfrage von Zebra Technologies

Die Umfrageteilnehmer der Manufacturing Vision Study stimmen zu, dass der digitale Wandel eine strategische Priorität für sie ist. Jedoch äußern die Befragten auch Bedenken, nicht mit dem Tempo technologischer Innovation Schritthalten zu können.

Smart industry control concept.Engineer Hands holding tablet on blurred robot arm automation machine as background

Bild: ©panuwat/stock.adobe.com

Zebra Technologies stellt die Ergebnisse seiner Manufacturing Vision Study 2024 vor. Danach erwarten 54 Prozent der Hersteller in Europa (61 Prozent weltweit), dass KI bis 2029 das Wachstum vorantreiben wird. 37 Prozent (41 Prozent weltweit) denken, dass das sogar schon dieses Jahr passieren wird. Der sprunghafte Anstieg der Einführung von KI in Verbindung mit der Tatsache, dass 92 Prozent der Umfrageteilnehmer der digitalen Transformation Priorität einräumen, unterstreicht die Absicht der Hersteller, das Datenmanagement zu optimieren und die Transparenz und Qualität im gesamten Fertigungsprozess mit neuen Technologien zu verbessern.

Obwohl die Hersteller die digitale Transformation als strategische Priorität bezeichnen, bleibt das Ziel einer vollständig vernetzten Fabrik schwer zu erreichen. Sichtbarkeit ist der Schlüssel zur Optimierung von Effizienz, Produktivität und Qualität in der Fabrik – doch es besteht eine große Transparenzlücke. Nur 15 Prozent der Führungskräfte in der Fertigungsindustrie in Europa (16 Prozent weltweit) geben an, dass sie den Arbeitsfortschritt (WIP) im gesamten Fertigungsprozess in Echtzeit überwachen können.

57 Prozent der Führungskräfte in der Fertigungsindustrie weltweit (im Vergleich zu 49 Prozent in Europa) gehen davon aus, dass sie bis 2029 die Transparenz in der Produktion und in der gesamten Lieferkette erhöhen werden. Ein Drittel sieht ein Haupthindernis für die digitale Transformation darin, dass sich IT und OT auf Investitionen einigen müssen. 84 Prozent der europäischen Führungskräfte (86 Prozent weltweit) fällt es schwer, mit dem Tempo der technologischen Innovation Schritt zu halten und Geräte, Sensoren und Technologien in ihren Anlagen und in der gesamten Lieferkette sicher zu integrieren. Unternehmen können Zebra-Lösungen einsetzen, um ihre Daten zu nutzen und ein höheres Maß an Sicherheit und Verwaltbarkeit sowie neue Analysen zu ermöglichen, die die Leistung ihres Unternehmens steigern können.

Die Studie von Zebra hat ergeben, dass Hersteller ihre Wachstumsstrategien ändern: Sie integrieren und stärken Arbeitskräfte mit KI und anderen Technologien. Ihr Ziel ist, die Fertigung zu transformieren und in den nächsten fünf Jahren eine qualifizierte Belegschaft aufzubauen: Fast drei Viertel der Führungskräfte in der Fertigungsindustrie (71 Prozent in Europa, 73 Prozent weltweit) planen, ihre Arbeitskräfte umzuschulen, um die Fähigkeiten zur Nutzung von Daten und Technologien zu verbessern.

Sieben von zehn Führungskräften (70 Prozent weltweit im Vergleich zu 62 Prozent in Europa) erwarten zudem, dass sie ihre Arbeitskräfte mit mobilitätsfördernder Technologie ausstatten werden. Zu den technologischen Hilfsmitteln, die Führungskräfte einsetzen, gehören Tablets (54 Prozent in Europa, 51 Prozent weltweit), mobile Computer (54 Prozent in Europa, 55 Prozent weltweit) und Software für das Personalmanagement (57 Prozent in Europa, 56 Prozent weltweit). Darüber hinaus planen 61 Prozent den Einsatz von tragbaren mobilen Computern, um ihre Belegschaft zu unterstützen.

Die Führungskräfte in der Fertigungsindustrie aus den Bereichen C-Suite, IT und OT sind sich darüber im Klaren, dass es mehr braucht als neue Technologie, um Effizienz und Produktivität der Mitarbeiter zu verbessern: Sechs von zehn Führungskräften stufen die kontinuierliche Weiterentwicklung (61 Prozent in Europa, 65 Prozent weltweit), Umschulung/Weiterbildung (66 Prozent in Europa, 65 Prozent weltweit) und die Entwicklung von Karrierewegen (63 Prozent in Europa, 62 Prozent weltweit) zur Gewinnung künftiger Talente als eine hohe Priorität für ihr Unternehmen ein.

Fortschreitende Automatisierung für höhere Qualität

Das Streben nach Qualität hat sich verstärkt, da die Hersteller mit weniger Ressourcen mehr leisten müssen. Laut der Umfrage sind die wichtigsten Themen des Qualitätsmanagements heute die Transparenz in Echtzeit (28 Prozent in Europa, 33 Prozent weltweit), die Einhaltung neuer Normen und Vorschriften (28 Prozent in Europa, 29 Prozent weltweit), die Integration von Daten (26 Prozent in Europa, 27 Prozent weltweit) und die Rückverfolgbarkeit (23 Prozent in Europa, 27 Prozent weltweit).

Die Pläne zur Einführung von Technologien in der Fertigungsindustrie sind auf diese Herausforderungen ausgerichtet: In den nächsten fünf Jahren planen viele Hersteller die Einführung von Robotern (63 Prozent in Europa, 65 Prozent weltweit), maschinellem Sehen (66 Prozent in Europa und weltweit), Radiofrequenz-Identifikation (RFID) (62 Prozent in Europa, 66 Prozent weltweit) und stationären Industriescannern (53 Prozent in Europa, 57 Prozent weltweit). Die meisten Führungskräfte sind sich einig, dass diese Automatisierungslösungen von einer Vielzahl von Faktoren angetrieben werden, einschließlich der Notwendigkeit, die Belegschaft mit hochwertigen Aufgaben zu betrauen (69 Prozent in Europa, 70 Prozent weltweit), Service-Level-Vereinbarungen zu erfüllen (69 Prozent in Europa und weltweit) und die Flexibilität in der Fertigung zu erhöhen (63 Prozent in Europa, 64 Prozent weltweit).

Das könnte Sie auch interessieren

Für Konsumenten wird es immer wichtiger, sich für ein nachhaltiges und transparentes Produkt zu entscheiden. Hierbei soll der Digitale Produktpass (DPP) helfen. Dieser dient als eine Art Steckbrief des gekauften Produkts. Der Spitzencluster it’s OWL beschäftigt sich in gleich zwei Projekten mit dem Thema.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen verzeichneten Schäden durch Datenlecks in Höhe von durchschnittlich 4,9Mio.€ pro Fall. Laut einem aktuellen IBM-Report waren gestohlene oder kompromittierte Zugangsdaten dabei der häufigste Angriffsvektor.‣ weiterlesen

NIS-2 sorgt in vielen Köpfen für Unsicherheit. Dabei lässt sie sich gut mit der Hausordnung vergleichen, wie sie in Mehrfamilienhäusern oder Firmengebäuden existiert: Die europaweite Direktive ist das Regelwerk (Hausordnung), dessen Einhaltung Dienstleister (analog zum Hausmeister) für Unternehmen (quasi die Bewohner) sicherstellen. Doch was ist neu an NIS-2? Welche Maßnahmen müssen Firmen umsetzen? Dies erklärt die folgende Checkliste.‣ weiterlesen

Ein an der Technischen Chemie der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelter 3D-Drucker soll dafür sorgen, dass Seltene Erden, ein wichtiger Bestandteil von Elektromotoren, effizienter genutzt werden können. Das Besondere: Das Baumaterial wird bereits während des Herstellungsprozesses analysiert, so dass eine Qualitätskontrolle in Echtzeit möglich ist.‣ weiterlesen

Durch Industrie 4.0 entstehen Datenräume für unterschiedlichste industrielle Anwendungen. Damit die heterogenen Prozesse und Systeme effizient ineinandergreifen, werden Standards für Datencontainer benötigt. Das Verbundprojekt David, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über drei Jahre mit rund 290.000€ gefördert wird, forscht daher an einem gemeinsamen Datenraum.‣ weiterlesen

Ein individueller Fahrradsattel bietet viel Komfort, doch sind im Markt erhältliche Sättel meist standardisiert. Fizik, ein Hersteller für Fahrradzubehör, will diesen Umstand mit seinem One-to-One-Programm adressieren. Dabei helfen die 3D-Druck-Technologien von Carbon.‣ weiterlesen

Wenn 2023 das Jahr war, in dem die Welt die generative KI entdeckte, dann ist 2024 das Jahr, in dem Unternehmen diese neue Technologie wirklich nutzen und daraus einen Nutzen ziehen.‣ weiterlesen

Die Blockchain ist vielen aus dem Finanzsektor bekannt, etwa wenn es um Kryptowährungen geht. Doch kann die Technologie auch in anderen Wirtschaftsbereichen einen Mehrwert bieten? Das Ifo Institut hat die Verbreitung der Blockchain untersucht.‣ weiterlesen

Neben der Industrie kann auch die Kultur- und Kreativbranche vom digitalen Zwilling profitieren. Wie? Das zeigt Siemens am Beispiel des Großen Festspielhauses in Salzburg.‣ weiterlesen

Nanorobotik, Quantum Computing oder grüner Wasserstoff: Europas Anteil an globaler Deep-Tech-Finanzierung ist laut einer McKinsey-Analyse auf 19 Prozent gestiegen. Darin beobachtet die Unternehmensberatung auch, dass die Finanzierung seit einigen Jahren rentabler ist als Investitionen in verbrauchernahe digitale Technologien.‣ weiterlesen

Werkzeugbahnen für Zerspanprozesse in CAM-Systemen zu planen erfordert Expertenwissen. Viele Parameter müssen bestimmt und geprüft werden, um die Bahnplanung Schritt für Schritt zu optimieren. Im Projekt CAMStylus arbeiten die Beteiligten daran, diese Aufgabe zu vereinfachen - per KI-gestützter Virtual-Reality-Umgebung.‣ weiterlesen