Was bedeutet die EU-Maschinenverordnung für Unternehmen?

Einheitlich und verbindlich

Die Verordnung legt einheitlich fest, wann eine Veränderung an einer Maschine wesentlich ist. Die wesentliche Veränderung bzw. Modifikation macht die Maschine rechtlich zum Neuprodukt, das heißt der Betreiber bzw. Inverkehrbringer muss auch eine neue Konformitätserklärung erstellen. Wesentlich ist eine Veränderung dann, wenn dadurch neue Gefährdungen entstehen oder bereits vorhandene Risiken derart erhöht werden, dass neue Schutzmaßnahmen oder mechanische Maßnahmen betreffend die Standsicherheit nötig werden.

Hersteller von Einzel- oder Kleinserienprodukten sowie Händler von Gebrauchtmaschinen profitieren künftig von einem neuen Modul zur Einzelprüfung. Bei Steuerungen gelten strengere Regeln in puncto Sicherheit, Zuverlässigkeit und Gesundheitsschutz – insbesondere im Bereich autonomer Maschinen.

Neben dem großen Themenfeld der Digitalisierung bringt die MVO vor allem Vereinheitlichungen und Präzisierungen. Die Wirtschaftsakteure müssen sich zudem an eine neue Struktur gewöhnen. In den meisten Fällen sollte die Übergangszeit von 42 Monaten dafür ausreichen. Für die Anpassung der harmonisierten Normen und technischen Regeln hingegen wird die Frist unter Umständen knapp. Hier sind die betroffenen Organisationen gefordert, möglichst schnell alle Bestimmungen zu aktualisieren, die bislang auf die MRL ausgerichtet waren.

Schlägt nationale Bestimmungen

Mittels des New Legislative Framework verfolgt die EU einheitliche Begriffe und Definitionen sowie Vorgaben für die Sicherheit mit Gesetzesrang. Dieses Bestreben hat sie nun auf Maschinen ausgedehnt. Der Status als EU-Verordnung bedeutet auch, dass die Regeln nicht durch die Mitgliedstaaten in nationale Gesetze überführt werden müssen. Die MVO ist selbst ein verbindlicher Rechtsakt und steht über möglicherweise abweichenden nationalen Bestimmungen.

Ab dem 20. Januar 2027 gilt die Verordnung. Betroffene sollten sich mit den neuen Anforderungen auseinanderzusetzen und dementsprechend auch ihre eigenen Standards anpassen. Insbesondere in der Übergangsphase, wenn Auslegungen untergeordneter Bestimmungen möglicherweise noch nicht ganz klar sind, können Fachleute helfen. Bei Fragen etwa zur Konformitätsbewertung können auch die benannten Stellen Auskunft geben.

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