Der Digitale Produktpass in der Umsetzung

Digitaler Zwilling und digitaler Produktpass: Kannegiesser setzt beides um

Im it’s OWL Projekt ‘EcoTwin‘ identifizieren das Fraunhofer IEM gemeinsam mit dem Wuppertal Insitut und dem Unternehmen Kannegiesser die Schnittstellen zwischen den beiden Konzepten des digitalen Zwilling und digitalen Produktpass.

Ein Digitaler Zwilling ist eine digitale Abbildung eines Produkts, welcher in Echtzeit ausgewählte Informationen für verschiedene Anwendungen erfasst, verarbeitet und vernetzt. Ein digitaler Produktpass ist eine digitaler Steckbrief, der die Informationen über ein Produkt über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg bereitstellt, einschließlich Herstellung, Verwendung und Wartung.

Im Projekt ‚EcoTwin‘ wird sowohl ein Digitaler Zwilling als auch ein erster digitaler Produktpass bei der Herbert Kannegiesser GmbH, eine Hersteller für industrielle Wäschereimaschinen, konzipiert und umgesetzt.

Böllhoff: Dank digitalem Produktpass zu mehr Nachhaltigkeit

Wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung zum Erfolg von Unternehmen führen, zeigt auch das it’s OWL Projekt ‘Strategisches Management der Dualen Transformation‘, kurz ‘DualStrat‘.

Die Böllhoff Gruppe, ein Unternehmen für 360-Grad-Verbindungstechnik mit Montage- und Logistiklösungen, nutzt dieses Projekt, um sich nachhaltiger aufzustellen.

„Böllhoff fokussiert sich in dem Projekt auf den Digitalen Produktpass, weil die Bündelung der produktbezogenen Nachhaltigkeitsinformationen im DPP dabei helfen wird, Produkte nachhaltiger zu gestalten und zu produzieren. Gleichzeitig können die gesammelten Informationen dem Kunden über den Digitalen Produktpass systematisch und automatisiert zur Verfügung gestellt werden. Dies ermöglicht dem Kunden bewusste und transparente ökologische Entscheidungen zu treffen und unterstützt sie bei der Erreichung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele“, sagt Dr. Caroline Besse, Stoffdaten- und Compliancemanagerin bei Böllhoff.

Neben Böllhoff werden im it’s OWL Projekt ‘DualStrat‘ die Unternehmen Hanning, Schmitz Cargobull und Weidmüller bei der dualen Transformation ihres Unternehmens durch das Fraunhofer IEM, InnoZent OWL, Universität Paderborn und das Wuppertal-Institut begleitet.

Für Caroline Besse ist der Austausch mit den Partnern entscheidend: „Um die Herausforderungen rund um den Digitalen Produktpass zu lösen, stellt das Netzwerk it’s OWL für uns einen großen Gewinn dar. Wir profitieren nicht nur von den Erfahrungen und Forschungsleistungen der wissenschaftlichen Einrichtungen, die mit uns im Projekt zusammenarbeiten, sondern auch vom Austausch mit den anderen Industrieunternehmen, die am Projekt DualStrat beteiligt sind.

Dabei geht der Austausch über das Projekt und den beteiligten Unternehmen hinaus: So fand bei Böllhoff ein aus dem it’s OWL Projekt initiierter Arbeitskreis zum Thema Digitaler Produktpass statt. Bei dem Treffen diskutierten Vertreter aus zehn Unternehmen und vier Forschungseinrichtungen über die Herausforderungen und Möglichkeiten des digitalen Produktpasses.

Projekte stehen für ‘Industrie.Zero‘

Die nachhaltigen Projekte im Spitzencluster zahlen auf die neue it’s OWL Strategie ‚Industrie.Zero‘ ein. Unter dem Motto ‘Nachhaltigkeit durch Technologie‘ setzen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus OstWestfalenLippe die Strategie ‚Industrie.Zero‘ in Projekten um. Das Ziel: Die Region OstWestfalenLippe soll sich so zu einer Modellregion für nachhaltige Wertschöpfung entwickeln.

 

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