‘Cost of a Data Breach Report’ von IBM

Datenlecks verursachen Rekordkosten

Deutsche Unternehmen verzeichneten Schäden durch Datenlecks in Höhe von durchschnittlich 4,9Mio.€ pro Fall. Laut einem aktuellen IBM-Report waren gestohlene oder kompromittierte Zugangsdaten dabei der häufigste Angriffsvektor.

Grafische Darstellung eines Schlosss vor einer Werkhalle. (Bild: ©kamonrat/stock.adobe.com)

(Bild: ©kamonrat/stock.adobe.com)

IBM hat seine jährliche Studie über die Kosten von Datenlecks veröffentlicht. Die Studie ‘Cost of a Data Breach Report 2024’ zeigt, dass die durchschnittlichen Kosten eines Datenlecks in Deutschland 2024 auf 4,9Mio.€ pro Fall gestiegen sind. Zudem geht aus der Studie hervor, dass die Auswirkungen von Datenlecks auf den Geschäftsbetrieb immer größer werden und die Anforderungen an Cybersecurity-Teams weiter zunehmen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Kosten pro Datenleck um 14 Prozent, der größte jährliche Sprung seit der Pandemie. Weltweit nahmen die durchschnittlichen Kosten pro Datenleck 2024 um zehn Prozent zu. Gleichzeitig kam die Studie zu dem Ergebnis, dass deutsche Unternehmen durchschnittlich 185 Tage benötigten, um diese Vorfälle zu identifizieren und einzudämmen. Dies ist die kürzeste Zeitspanne im Vergleich zu anderen untersuchten Ländern und Regionen (Weltweit: 258 Tage). Weitere Erkenntnisse des Reports für Deutschland sind:

  • •  In Deutschland setzen 58 Prozent der untersuchten Unternehmen KI-basierte Sicherheits- und Automatisierungssysteme ein, ein Sprung von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. In großem Umfang eingesetzt, verkürzten deutsche Unternehmen die Gesamtdauer von Schadensfällen damit um 89 Tage. Zusätzlich hatten sie laut Studie durchschnittlich 2,73Mio.€ weniger an Schadenskosten im Vergleich zu Unternehmen, die keine KI-basierten Sicherheits- und Automatisierungslösungen einsetzten.
  • •  Unternehmen aus dem Industriesektor verzeichneten in Deutschland die höchsten Kosten in Folge von Datenlecks (9,34Mio.€), gefolgt von Finanzdienstleistern (6,19Mio.€) und Technologieunternehmen (5,65Mio.€).
  • •  Das häufigste erste Einfallstor für Angreifer waren 2024 gestohlene oder kompromittierte Anmeldedaten. Sie lagen 20 Prozent der Vorfälle in Deutschland zugrunde. Phishing belegte mit 17 Prozent der Fälle den zweiten Platz, gefolgt von Fehlkonfigurationen in der Cloud mit 15 Prozent.

Der Report basiert auf einer Analyse von realen Schadensereignissen, von weltweit 604 Unternehmen, die zwischen März 2023 und Februar 2024 betroffen waren. Der Report wird vom Ponemon Institute erstellt und von IBM gesponsert und analysiert. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das könnte Sie auch interessieren

Allein in Österreich stieg die Zahl der Deepfake-Angriffe in diesem Jahr um 119 Prozent; ergab eine KPMG-Austria-Umfrage. Mit diesen drei Maßnahmen lassen sich die Erfolgschancen solcher Angriffe deutlich reduzieren. Damit es Ihrem Unternehmen im Fall der Fälle so ergeht wie kürzlich dem Autobauer Ferrari. ‣ weiterlesen

NIS-2 sorgt in vielen Köpfen für Unsicherheit. Dabei lässt sie sich gut mit der Hausordnung vergleichen, wie sie in Mehrfamilienhäusern oder Firmengebäuden existiert: Die europaweite Direktive ist das Regelwerk (Hausordnung), dessen Einhaltung Dienstleister (analog zum Hausmeister) für Unternehmen (quasi die Bewohner) sicherstellen. Doch was ist neu an NIS-2? Welche Maßnahmen müssen Firmen umsetzen? Dies erklärt die folgende Checkliste.‣ weiterlesen

Ein an der Technischen Chemie der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelter 3D-Drucker soll dafür sorgen, dass Seltene Erden, ein wichtiger Bestandteil von Elektromotoren, effizienter genutzt werden können. Das Besondere: Das Baumaterial wird bereits während des Herstellungsprozesses analysiert, so dass eine Qualitätskontrolle in Echtzeit möglich ist.‣ weiterlesen

Durch Industrie 4.0 entstehen Datenräume für unterschiedlichste industrielle Anwendungen. Damit die heterogenen Prozesse und Systeme effizient ineinandergreifen, werden Standards für Datencontainer benötigt. Das Verbundprojekt David, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über drei Jahre mit rund 290.000€ gefördert wird, forscht daher an einem gemeinsamen Datenraum.‣ weiterlesen

Ein individueller Fahrradsattel bietet viel Komfort, doch sind im Markt erhältliche Sättel meist standardisiert. Fizik, ein Hersteller für Fahrradzubehör, will diesen Umstand mit seinem One-to-One-Programm adressieren. Dabei helfen die 3D-Druck-Technologien von Carbon.‣ weiterlesen

Wenn 2023 das Jahr war, in dem die Welt die generative KI entdeckte, dann ist 2024 das Jahr, in dem Unternehmen diese neue Technologie wirklich nutzen und daraus einen Nutzen ziehen.‣ weiterlesen

Die Blockchain ist vielen aus dem Finanzsektor bekannt, etwa wenn es um Kryptowährungen geht. Doch kann die Technologie auch in anderen Wirtschaftsbereichen einen Mehrwert bieten? Das Ifo Institut hat die Verbreitung der Blockchain untersucht.‣ weiterlesen

Neben der Industrie kann auch die Kultur- und Kreativbranche vom digitalen Zwilling profitieren. Wie? Das zeigt Siemens am Beispiel des Großen Festspielhauses in Salzburg.‣ weiterlesen

Nanorobotik, Quantum Computing oder grüner Wasserstoff: Europas Anteil an globaler Deep-Tech-Finanzierung ist laut einer McKinsey-Analyse auf 19 Prozent gestiegen. Darin beobachtet die Unternehmensberatung auch, dass die Finanzierung seit einigen Jahren rentabler ist als Investitionen in verbrauchernahe digitale Technologien.‣ weiterlesen

Werkzeugbahnen für Zerspanprozesse in CAM-Systemen zu planen erfordert Expertenwissen. Viele Parameter müssen bestimmt und geprüft werden, um die Bahnplanung Schritt für Schritt zu optimieren. Im Projekt CAMStylus arbeiten die Beteiligten daran, diese Aufgabe zu vereinfachen - per KI-gestützter Virtual-Reality-Umgebung.‣ weiterlesen

AappliedAI hat vier KI Use Cases identifiziert, die es dem produzierenden Gewerbe ermöglichen, ihre Effizienz und Produktivität zu steigern. Mit der Anwendung bewährter Technologien können sich die Investitionen bereits nach einem Jahr amortisieren.‣ weiterlesen