Cybersecurity im Zeitalter von KI

Cyberkriminelle rüsten mit künstlicher Intelligenz auf

Rund zwei Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland verwenden ChatGPT und Co. zumindest testweise, 37 Prozent arbeiten regelmäßig mit KI-Anwendungen. Doch auch Cyberkriminelle machen sich vermehrt die Stärken künstlicher Intelligenz zunutze – mit weitreichenden Folgen.

 (Bild: Sopra Steria SE)

(Bild: Sopra Steria SE)

Durch lahmgelegte Computersysteme, Datenlecks und Lösegelderpressung entstand der deutschen Wirtschaft allein im vergangenen Jahr ein Schaden von 148Mrd.? , so der Branchenverband Bitkom. Durch den Einsatz von KI wird sich nach Ansicht der von F.A.Z. Business Media Research im Auftrag von Sopra Steria befragten 564 Fach- und Führungskräfte die Bedrohungslage weiter verschärfen: 45 Prozent rechnen beispielsweise mit zunehmendem Datendiebstahl in den kommenden zwölf Monaten. Die Befragung ist Teil eines Reports für den neben den Fach- und Führungskräften auch rund 1.000 Erwebstätige ab 15 Jahren befragt wurden.

Angesichts der neuen Möglichkeiten steigt bei den befragten Unternehmen und Behörden die Sorge, dass sich die Kräfteverhältnisse in Richtung der Angreifer verschieben. 71 Prozent der Fach- und Führungskräfte sind der Auffassung, dass Cyberkriminelle KI deutlich besser zum Angriff nutzen, als dies Unternehmen zur Abwehr tun. Doch es gibt auch positive Signale: So wächst in den befragten Organisationen das Bewusstsein für eine KI-basierte Cybersecurity. 81 Prozent planen generell, in den kommenden zwölf Monaten in die Verbesserung ihrer Cybersicherheit zu investieren. Jede dritte Organisation hat erkannt, dass es durch KI neue Möglichkeiten zum Schutz von IT-Systemen gibt. 54 Prozent sehen ohne den Einsatz von KI künftig keine Chance gegen Cyberangriffe.

Die größte Gefahr sei jedoch der Mensch, so die Umfrageergebnisse. 43 Prozent der Fach- und Führungskräfte sehen unangemessene Reaktionen der Mitarbeitenden auf Phishing-Angriffe als größte Schwachstelle ihrer Organisation – die Top-Nennung in der Befragung. Bei Unternehmen ab 5.000 Mitarbeitenden gab das sogar die Hälfte der Befragten an. Falsche Reaktionen auf KI-gestützte Social-Engineering-Angriffe stellen für 34 Prozent ein erhebliches Risiko dar. Weitere Gefahren lauern in der ungeregelten Verwendung von KI-Tools (26 Prozent) sowie unzureichenden Regelungen und Sicherheitsbestimmungen für die Arbeit im Homeoffice (23 Prozent). Beispielsweise nutzen schon 65 Prozent der Erwerbstätigen KI-Tools im Beruf, allerdings gaben nur 41 Prozent an, dass ihr Arbeitgeber die Nutzung über Schulungen, Leitlinien oder Empfehlungen regelt.

Mehr Infos zur Studie erhalten Sie hier.

 

Das könnte Sie auch interessieren

Der Schritt hin zur Smart Factory ist oft mit Herausforderungen verbunden. Modulare Robotik tritt an, diesen Weg zu ebnen. Welchen Nutzen ein solches Baukasten-System stiften kann, beschreibt RobCo-CEO Roman Hölzl im folgenden Beitrag.‣ weiterlesen

Die Umfrageteilnehmer der Manufacturing Vision Study stimmen zu, dass der digitale Wandel eine strategische Priorität für sie ist. Jedoch äußern die Befragten auch Bedenken, nicht mit dem Tempo technologischer Innovation Schritthalten zu können.‣ weiterlesen

Für Konsumenten wird es immer wichtiger, sich für ein nachhaltiges und transparentes Produkt zu entscheiden. Hierbei soll der Digitale Produktpass (DPP) helfen. Dieser dient als eine Art Steckbrief des gekauften Produkts. Der Spitzencluster it’s OWL beschäftigt sich in gleich zwei Projekten mit dem Thema.‣ weiterlesen

Edge AI revolutioniert die Art und Weise, wie Daten verarbeitet werden - direkt am Ort des Geschehens, ohne Verzögerungen und ohne den Umweg über entfernte Server. Doch welche Herausforderungen und Möglichkeiten bringt diese Technologie wirklich mit sich? Compmall klärt auf.‣ weiterlesen

Der Bedarf an sehr kleinen, zugleich sehr komplexen Komponenten steigt in der Unterhaltungselektronik und bei MEMS (mikroelektromechanische Systeme), in Medizintechnik, Biowissenschaften und in vielen anderen Bereichen. Doch die Herstellung kleinster Bauteile war bisher mit langen Vorlaufzeiten und Investitionen in Formen und Werkzeuge verbunden. Können additive Fertigungstechniken einen schnelleren Weg zur Mikroproduktion bieten?‣ weiterlesen

Befragte in vier europäischen Nationen sind sich einig: Automation ist vielversprechend für die europäische Industrie. 60 Prozent der befragten Unternehmen glaubt an eine vollautomatisierte Fertigung in fünf Jahren, über zwei Drittel (68 Prozent) sehen Automatisierungssysteme als essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das ergab eine Umfrage von Reichelt Elektronik zum Stand und den Zukunftsaussichten von Automatisierungstechnik, KI und IoT im herstellenden Gewerbe. ‣ weiterlesen

Trend Micro fasst im aktuellen Lagebericht die wichtigsten IT-Sicherheitstrends im ersten Halbjahr 2024 zusammen. Das Bedrohungsniveau bei Ransomware und Phishing bleibt hoch. Cyberkriminelle haben aus den jüngsten Erfolgen der Polizei gelernt und passen ihre Taktiken an, indem sie etwa KI und globale Ereignisse für ihre Zwecke nutzen.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen verzeichneten Schäden durch Datenlecks in Höhe von durchschnittlich 4,9Mio.€ pro Fall. Laut einem aktuellen IBM-Report waren gestohlene oder kompromittierte Zugangsdaten dabei der häufigste Angriffsvektor.‣ weiterlesen

NIS-2 sorgt in vielen Köpfen für Unsicherheit. Dabei lässt sie sich gut mit der Hausordnung vergleichen, wie sie in Mehrfamilienhäusern oder Firmengebäuden existiert: Die europaweite Direktive ist das Regelwerk (Hausordnung), dessen Einhaltung Dienstleister (analog zum Hausmeister) für Unternehmen (quasi die Bewohner) sicherstellen. Doch was ist neu an NIS-2? Welche Maßnahmen müssen Firmen umsetzen? Dies erklärt die folgende Checkliste.‣ weiterlesen

Ein an der Technischen Chemie der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelter 3D-Drucker soll dafür sorgen, dass Seltene Erden, ein wichtiger Bestandteil von Elektromotoren, effizienter genutzt werden können. Das Besondere: Das Baumaterial wird bereits während des Herstellungsprozesses analysiert, so dass eine Qualitätskontrolle in Echtzeit möglich ist.‣ weiterlesen

Durch Industrie 4.0 entstehen Datenräume für unterschiedlichste industrielle Anwendungen. Damit die heterogenen Prozesse und Systeme effizient ineinandergreifen, werden Standards für Datencontainer benötigt. Das Verbundprojekt David, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über drei Jahre mit rund 290.000€ gefördert wird, forscht daher an einem gemeinsamen Datenraum.‣ weiterlesen